Sensorkeyer...ein neuer Anlauf...

Vor ca. zwei Jahren hatte ich mir mal eine Sensor-Elektronik beim QRPeter bestellt. Dies war eine kompakte Platine mit zwei speziellen Sensor-Chips drauf. Nach meinem Empfinden schien es sich dabei um kleine µ-Controller im DIP8-Package zu handeln.

Damals war ich noch nicht wirklich in CW unterwegs und für meine damaligen Ansprüche war das ganze so wie es war gut.

 

Mittlerweile habe ich dank tatkräftiger Unterstützung auch in CW den Weg aufs Band gefunden. Mit steigendem Tempo zeigte sich nun, dass die Sensor-Chips eine Latenzzeit von gut 10..20ms haben. Das bedeutet, wenn man mit Tempo 40WPM gibt, dann kommt der "Dit" erst, wenn die Finger die Sensofläche schon längst wieder verlassen haben...

 

Daher wurden nun die im Archiv gesammelten Schaltpläne wieder herausgeholt.

 

Momentan experimentiere ich mit einer Schaltung, die nur einen 4-fach Komparator (LM339) und zwei D-Flip-Flop (4013) benötigt. Die Schaltung habe ich aus einer Präsentation von OM Dieter (DL2EL). Sie ist zwar recht umfangreich, das erst "Labormuster" arbeitet aber bereits deutlich besser als der oben beschriebene kommerzielle Bausatz. Es gibt praktisch keine Latenzzeit mehr.

Die "ugly"-Version der Sensorelektronik nach dem ersten Test-QSO am Mittwoch Abend. Die Begali diente als Vergleich. (Ist nicht meine Begali-Taste...das ist eine Leihgabe!). Die Bencher im Hintergrund kann sich nur schwer gegen ihre Mitstreiter behaupten.
Die "ugly"-Version der Sensorelektronik nach dem ersten Test-QSO am Mittwoch Abend. Die Begali diente als Vergleich. (Ist nicht meine Begali-Taste...das ist eine Leihgabe!). Die Bencher im Hintergrund kann sich nur schwer gegen ihre Mitstreiter behaupten.

Update vom 14.02.2011:

Die Leiterplatte aus dem obrigen Bild wurde in ein Gehäuse verbaut. Als Sensor-Elektroden wurden Möbelgleiter aus Metall verwendet (Inspiriert durch die Tasten von OM Dieter, DL2EL). Jetzt wird erst einmal etwas Erfahrung mit der Taste gesammelt.

 

Update vom 19.02.2011:

Ich hatte leichte EMV-Probleme mit der Taste. Insbesondere mit endgespeistem Langdraht hatte die Taste ein gewisses Eigenleben. Es wurden zusätzliche Kapazitäten zwischen der jeweiligen Elektrode und GND eingefügt (22pF). Das brachte eine leichte Verbesserung. Danach wurden Kondensatoren zwischen Basis und Emitter der beiden Ausgangstransistoren geschaltet. (Eigentlich kein neuer Trick...die hätten von Anfang an da hin gehört!) Hierdurch wird die Verstärkung für HF reduziert. An meine Zweit-QTH geht das ganze jetzt störungsfrei. Am meinem Heimat-QTH (endgespeister Langdraht) muss man das Metallgehäuse beim Geben berühren, sonst gibt es immer noch ein leichter Eigenleben. Offensichtlich fängt sich der Operator da ne Menge HF ein...
Ich muss da dringend noch mal über diese Antennenlösung nachdenken!

 

Den Elektrodenabstand hätte ich für mein Empfinden übrigens doch etwas größer wählen können.

 

Update 21.11.2011: Nach längerer Pause habe ich mich mal wieder mit der Sensortaste beschäftigt.

Ich musste feststellen, dass sich alle EMV-Probleme durch Erdung des Gehäuses beheben lassen.

Die Schaltung benötigt wohl eine Gewisse Kopplung gegen PE damit sie richtig funktioniert. Ich hane jetzt mehrere QSOs mit der Taste getätigt und bin wieder sehr zufrieden damit...

 

Wo soll das ganze hinführen?

Momentan habe ich den Plan, die Sensor-Elektronik noch um einen ATMEL-AVR-basierten Keyer zu ergänzen. Zusätzlich soll noch ein Mithörton implementiert werden, um die Elektronik auch ohne TRX für Gebeübungen zu nutzen. Außerdem muß noch eine Anschlußmöglichkeit für ein externes Paddle und für eine Handtaste bzw. Bug da sein, welche ebenfalls den Mithörton ansteuern.

 

Das Ganze soll dann in SMD-Bauweise ausgeführt werden. 

 

Mal sehen wie es weitergeht...